Ich heiße Yvonne Neuschulz, bin Jahrgang 1972, geboren und aufgewachsen im Ruhrgebiet und lebe seit 2007 im Nord-Westen Hamburgs.
Wenn mir jemand einen Gefallen tun mag, nennt man mich Wonny.
Neben allem, was ich in meinem Leben gemacht habe, waren Tiere, speziell Hunde, immer mein Mittelpunkt.
Vor allem durch meinen Vater, der Sohn eines Gestüters aus Trakehnen, wurde mir die Liebe zu Tieren zuverlässig in die Wiege gelegt.
Er brachte mir bei, mit Tieren "zu sprechen". Das bedeutet in erster Linie, sie und ihre Verhaltensweisen zu beobachten, zu respektieren und darauf einzugehen, egal ob domestiziertes oder wildes Tier.
Man darf jedoch nie von dem Trugschluss geleitet werden zu denken, man wisse bereits alles.
Kooperation ist bei hochsozialen Wesen wie dem Hund von höchster Wichtigkeit.
Und schließlich die Kommunikation, die gelernt sein will, ohne die aber nichts geht.
Bei allem Denken, Führen, Erlauben, Verbieten und Trainieren muss immer, nur und ausschließlich eines Ziel sein und bleiben:
Die Liebe zum Tier!
Mein erster Kontakt zu Hunden war als Kleinkind auf dem Grundstück der Familie meiner Mutter. Der damals üblicherweise an der Kette gehaltene Wachhund des Firmengrundstücks war kaum zugänglich. Umso schockierender für meine arme Mutter der Anblick der sich ihr eines Tages bot: Ich hielt als Dreijährige den Kopf des Schäferhundmischlings “Dschingie” in der Hand, der sich frei gerissen hatte und versicherte ihr, dass er mir gesagt habe, er tue mir nichts. (Bitte nicht nachmachen lassen!) Wir wurden tatsächlich Freunde und zur Erleichterung meiner armen Mutter blieb ich unversehrt.
Als meine Mutter ein paar Jahre später eine Dackelzucht aufbaute, half ich angehender Teenager diese im Juniorhandling auf Zuchtschauen auszustellen (das Trimmen erlernte ich damals mehr aus Not denn Interesse) und bildete sie mit Hilfe von Jägern zur Jagd auf Dachs und Fuchs aus.
Anfang meiner Zwanziger dann (die Dackelzucht war gerade mit der letzten, alten Zuchthündin zum Erliegen gekommen) bekam ich Kontakt zu einer mir bis dahin völlig fernen Rasse: ich lernte Bullterrier zu lieben!
Meine beiden mit dem Herzen aus Gold haben mich unsagbar viel über Hunde, aber auch über die Menschen und das Leben gelehrt. Ich hatte wahrlich eine neue Herausforderung in der Erziehung.
Zu Beginn der Rasselisten musste ich dann zudem amtsveterinärmäßig geprüft werden und Sachkundenachweise für die Haltung und Ausbildung gefährlicher Hunde beibringen.
Ich nahm mir Zeit, viele Listen-Hunde aus Tierheim und Privathaltung auf die speziellen Anforderungen der Verhaltenstests vorzubereiten.
Mein Rüde starb leider kurz vor seinem Test an Krebs.
Meine Hündin war der erste Hund der Liste 1 in NRW, die von Leine und Maulkorb auf Lebenszeit befreit wurde.
Alleine dieses Kapitel meines Lebens über Bullterrier würde ein Buch füllen!
Ich engagierte mich damals mit Training, um die vielen, vielen so genannten gefährlichen Hunde. die die Tierheime nun überfüllten, wieder in die Gesellschaft zu integrieren und tauglich für den Wesenstest zu machen.
Abermals arbeitete ich dann eng mit Jägern zusammen. Zu dieser Zeit wurde ich mehr und mehr zu "schwierigen Fällen" konsultiert und half, wo ich konnte.
Nachdem meine beiden Bullis über die Regenbogenbrücke gingen, war ich zunächst tatsächlich ohne eigenen Hund. Meine Tochter hatte sich dazwischen eingefunden und beanspruchte zu recht ihre ersten fünf Jahre meine volle Aufmerksamkeit.
Je älter sie wurde, desto mehr verlangte es auch sie nach einem Hund.
Jahre später verriet sie mir übrigens, dass sie sich nie als „Einzelkind“ verstanden habe. Sie hatte eine Schwester. Eine der absolut wichtigsten Grundlagen im Team Mensch/Hund hat Mona ihrer Menschenschwester fürs Leben mitgegeben:
Wir sind nicht gleich. Wir sind gleichwohl gleichwertig.
So wie es mir mitgegeben wurde, sind in unserer Familie Hunde ein durchaus selbst- und mitbestimmender Teil und natürlich auf einer Ebene mit den menschlichen Teilen der Gemeinschaft. Aber niemals wird vom Hund erwartet ein Mensch zu sein.
Wenn man etwas wirklich liebt, achtet man kompromißlos auf dessen Bedürfnisse und Grenzen. Und liebt das Wesen um seiner selbst willen. Ohne Bedingungen zu stellen.
Egal wie ich mir dann also seinerzeit in den wenigen „hundelosen Jahren“ Gedanken machte (denn als verantwortungsvolle Hundehalter machen wir uns bereits VOR der Adoption sehr lange, sehr intensiv Gedanken!), irgendwie kam ich immer wieder auf den Pudel als neuen Begleiter. Es war eine logische Konsequenz.
Ich schüttelte und wand mich, bis ich zu mir selber sagte: "Wie kannst du nach deinen beiden großartigen Bullterriern Vorurteile haben? Sollten sie dich nicht genau das gelehrt haben, eben keine mehr zu haben?!"
Bis heute denke ich, dass ich die beiden am meisten verkannten und mit den meisten Vorurteilen belasteten Hunderassen mein eigen nennen durfte:
Bullterrier und Pudel.
Und schließlich sah ich SIE. Ein Bild meines Hundes! Pudel hin oder her, ich setzte mich ins Auto und hatte nicht den geringsten Zweifel, dass das mein Hund (entschuldige: PUDEL!) sei. Und ja, das wie sie das wurde. Mona.
Als wissenschaftlich ausgebildeter Mensch (ich studierte Kunstgeschichte und Anglistik) befasse ich mich fragend, argumentativ und logisch mit Themen, so auch der Verhaltensforschung und Pädagogik von Tieren.
Ich freue mich sehr darüber, dass gerade auf diesem Gebiet in den letzten Jahren so viel passiert ist und der Tierpädagogik Forschung und neue Erkenntnisse zunutze wurde.
Weiterbildung passiert nicht nur am Hund selber (denn jeder ist eine Special-Edition!), im Austausch mit anderen Hundetrainern und Haltern. Seminare wollen besucht, Bücher gelesen, Recherche betrieben werden. Und all das fortlaufend und mit täglichem Einsatz. Das kann man über die Jahre nur mit der nötigen Portion Leidenschaft, mit intrinsischer Motivation, aufrecht erhalten.
Was für die Erziehung gilt, ist der Pflege nicht fremd. Ich übernahm schon bei den Dackeln das Trimmen, da mir anscheinend niemand die Hunde für die Ausstellung adäquat vorbereiten konnte. Ein Pudel stellt da nochmal ganz andere Anforderungen. Aber auch das Unterwolle entfernen, Scheren, Krallenschneiden, Schneiden, Trimmen, Baden anderer Rassen will gelernt, erprobt und routiniert sein.
Nach all den Jahren mit Hund, nach meiner Zertifizierung und schließlich bis heute hin, habe ich ein eigenes Konzept rund um den Hund und Dank meiner Hunde, die mich so viel gelehrt haben, erarbeitet.
Meine Neugier und meine Leidenschaft wird jeden Tag größer. Ob Zucht, Verhalten, Pflege, Aktivitäten, das Miteinander in jeglicher Couleur- das Thema Canis Familiaris ist so vielschichtig und umfangreich, wie kann ein Leben reichen?
So hoffe ich, einen kleinen Teil dazu beizutragen, dass ein paar Hunde glücklicher werden. Dass sie zumindest von ihren Familien als das gesehen werden, was sie sind - nicht als das, was sie leisten sollen, was sie darstellen sollen, welche Erwartungen sie zu erfüllen haben.
Ich hoffe, der Mensch erkennt irgendwann wirklich den Hund - der Hund hat den Menschen schon lange erkannt. Mittlerweile hat er nur keine Möglichkeit mehr eine Wahl zu treffen.
Wie viel könnte aus dieser in der Evolution einzigartigen Beziehung erwachsen.
Eine große Sache für mich.
Eines meiner großen Vorbilder seit ich denken kann, Dr. Feddersen-Petersen, und der überaus geschätzte Tierarzt Dr. Piturru prüften mich
2014
(Theorie, Praxis, Fachgespräch)
für die
Zertifizierung der Tierärztekammer Schleswig-Holstein
und erachten mich als qualifiziert.
Zudem erhielt ich durch die Stadt Hamburg die Erlaubnis zur Betreibung einer Hundeschule nach dem novellierten § 11 Tierschutzgesetz.
Des Weiteren bin ich behördlich zugelassene Prüferin für die Sachkunde in Schleswig-Holstein.